Mexiko-Stadt, 1951. William Lee, ein morphiumsüchtiger US-Amerikaner, ist nach einer Drogenrazzia hierher geflüchtet. Er wohnt in einem einfachen Hotelzimmer, verdämmert seine Tage in Bars und Eckkneipen und schreibt ab und zu ein wenig, denn er versteht sich als Schriftsteller. Geldsorgen hat er keine, stammt er doch aus einer vermögenden Familie. Als er den 25 Jahre jüngeren Ex-Soldaten Eugene Allerton kennenlernt, verliebt er sich in den schönen jungen Mann. Der ist zwar nur mässig an dem alternden Junkie interessiert, lässt sich dann aber von ihm aushalten und für Sex bezahlen. Schliesslich lässt sich Eugene auch zu einer gemeinsamen Reise durch Südamerika überreden, auf der Suche nach einer stark halluzinogenen Pflanze, die im Dschungel von Ecuador wachsen soll.

Basierend auf dem gleichnamigen, zwischen 1951 und 1953 verfassten, aber erst 1985 veröffentlichten Roman des Beat-Poeten William S. Burroughs, ist der neue Film von Luca Guadagnino ein fiebrig-surrealer Trip in drei Kapiteln und einem Epilog über mehr als zwei Stunden. Die irre Reise führt durch ein liebevoll ausgestattetes 1950er-Jahre-Männeruniversum, und Hauptdarsteller Daniel Craig in der ungewöhnlichsten Rolle seiner Karriere ist eine Wucht.

«Queer» im Kinok, St.Gallen ab 13.Februar 2025