Das Dezemberprogramm des St.Galler Kinok in der Lokremise zeigt zwei neue queere Filme zur Liebe zwischen Frauen, «Tove» und «Benedetta» und weiterhin das Männerdrama «Grosse Freiheit».
«Tove»: Die Mumins, diese nilpferdähnlichen Trollfiguren, die seit Generationen Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt verzaubern, haben Tove Jansson weltberühmt gemacht. Doch als die junge Künstlerin sie Mitte der 1940er-Jahre in Helsinki erfindet, steckt sie gerade mitten in einer Sinnkrise. Ihre Leidenschaft gilt der Malerei, doch der Erfolg lässt auf sich warten. Mit unbändiger Lebensfreude stürzt sie sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ins Leben der Bohème. Sie lässt gleich auf zwei Frauenbeziehungen ein. Das Biopic konzentriert sich auf ein prägendes Jahrzehnt in Tove Janssons Leben und zeigt die wohl bekannteste finnische Autorin und Zeichnerin als unkonventionellen Freigeist, komplexe Künstlerin und kreative Pionierin, die ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach.

«Benedetta» spielt im Italien des 17. Jahrhunderts: Seit ihrer Kindheit lebt Benedetta Carlini im Kloster und widmet ihr Leben Gott und dem Glauben. Das ändert sich, als eines Tages Bartolomea im Kloster aufgenommen wird. Denn die junge, wilde Frau führte bislang ein alles andere als keusches Leben. Benedetta fühlt sich auf unerklärliche Weise zu ihr hingezogen und lässt sich bald von ihr in die Kunst der körperlichen Liebe einführen. Zeitgleich versetzt sie die Oberhäupter der katholischen Kirche in helle Aufregung, als sie plötzlich von Jesusvisionen heimgesucht wird und Stigmata an Händen und Füssen entwickelt. Benedetta steigt zur Äbtissin auf und geniesst Privilegien, die ihr ein geheimes Doppelleben mit Bartolomea ermöglichen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur …

Und weiterhin zu sehen: Das Drama um die Homosexuellenverfolgung in der deutschen Nachkriegsgeschichte: Grosse Freiheit