Sie waren Deutschlands «Traumpaar für Schlager und Film»: der Texter Bruno Balz (1902–1988) und der Komponist Michael Jary (1906–1988). Mit Liedern wie «Kann denn Liebe Sünde sein?», «Ich weiss, es wird einmal ein Wunder gescheh’n» oder «Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern» stehen sie für zeitlose leichte Muse und machten Zarah Leander zum Weltstar. Jary und Balz schrieben die Musik zu 250 Kinofilmen, von den 1920er- bis in die 1950er-Jahre. «Im Schatten der Träume» erzählt das bewegte Leben der beiden Künstlerfreunde. Balz war als schwuler Mann ein Verfolgter des NS-Regimes und entging dem Konzentrationslager nur durch die Intervention von Jary, der angab, ohne seinen Texter die vom Propagandaministerium geforderten Lieder für den Film «Die große Liebe» (1942) nicht liefern zu können.
Filmregisseur Martin Witz kombiniert Szenen aus bekannten Spielfilmen mit privaten Fotografien, seltenen Interviews und Erinnerungen von Zeitzeugen, darunter auch ein Gespräch mit dem Schwulenaktivisten Manfred Herzer. Experten erklären die Entstehungsgeschichten der weltberühmten Lieder und Filme – und denken dabei auch kritisch über Unterhaltung und Ideologie nach.
Vernissage von «Im Schatten der Träume» im Kinok, St.Gallen, mit Regisseur Martin Witz:
18. Februar 2025, 18 Uhr