Bistum St.Gallen steht hinter Queers

Die katholische «Regierung» in Rom bleibt ihrer konservativen Linie treu: Gleichgeschlechtliche Paare dürften die Pfarrer draussen in der Welt nicht segnen. Unter dem Titel «Keine Eingangskontrollen für Gottes Segen!» legt sich das Bistum St.Gallen in einer Stellungnahme quer zu Rom – und steht zu den Queers. Zur Mitteilung stellt das Bistum den – hier übernommenen – harmonischen Margritli-Kranz.

Schon 2015 stellte der St.Galler Bischof Markus Büchel klar, dass er keine Probleme mit homosexuellen Menschen habe: «Ich sehe es als Aufgabe der Kirche heute, mit den Menschen einen Weg zu gehen, auf dem sie ihre Sexualität als Geschenk Gottes in ihr Leben und in die Gestaltung ihrer Beziehungen integrieren können», schrieb er damals. Es komme auf die Beziehung an, darauf, dass jede und jeder Glaubende die eigene Menschlichkeit in alle Facetten reifen lassen, leben und gestalten könne. Eine bestimmte Gruppe von vorneherein als «sündig» auszuschliessen ohne auf die einzelnen Menschen zu schauen, sei nicht zulässig.

Jetzt kritisiert das Bistum St.Gallen das Schreiben aus Rom mit deutlichen Worten: Damit mache sich die Glaubenskongregation «zur Kontrolleurin darüber, wen Gottes Segen erreichen darf oder eben nicht – und das ist unangemessen und falsch, denn die Kirche ist nicht die Wächterin über den Segen Gottes.» Und weiter: «Von Eintrittsbedingungen Gottes ist mir nichts bekannt», hält Pastoralamtsleiter Franz Kreissl fest.

Die Kirche dürfe niemandem vom Segen ausschliessen. Ihre Aufgabe sei es, Segen zu sein. Der Segen selbst komme von Gott – «und ist Gott sei Dank nicht von dem oder der Segnenden abhängig».